Graffiti

Der Rückweg vom Gasthof geht als Schneise durch den Wald; vor dem nächsten Dorf wird sie zu einer kleinen Straße und unterquert die Autobahn. In der Unterführung gibt es an deren Betonwänden natürlich Graffiti – und eine Überraschung.

Auf der grauen Wand ist in dünnen schwarzen und weißen Konturen eine indianisch anmutende weibliche Schönheit zu sehen. Die Frau schaut mit drei Gesichtern unterschiedlichen Ausdrucks auf den Betrachter herab, der den Körper und dessen Bemalung bewundert. Sorgsam hat der Künstler mit feinen Linien und Schatten die Figur ausgeführt und sie mit einem Kreis mit Ornamenten umgeben. So ist sie abgegrenzt von den anderen Kunstwerken und offenbar unantastbar.

In respektvollem Abstand finden sich die gewöhnlichen Graffiti mit Sprüchen in großen Buchstaben und grellen Farben – die Frau ist unbeschädigt zu sehen, seit der ersten Entdeckung. Das war vor fast drei Jahren. Bis jetzt hält es.

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